Juli 2015: EM XCE Chies d' Alpago

Am Donnerstag den 23.Juli machte ich mich auf in Richtung Italien und zwar nicht für irgendein Rennen sondern für die Europameisterschaft im XCE. Die Teilnahme an der EM war schon seit letzter Saison ein Ziel für mich. Deshalb war es sehr schön für mich vom Nationaltrainer nominiert zu werden. Nachdem ich am späten Nachmittag in Belluno der nächst größeren Stadt ankam und mein Quartier bezog ein einfaches B&B am Rande der Stadt, beschloss ich in den zwanzig Kilometer entferten Ort Chies d´Alpago zu fahren um schon einmal was über den Sprint zu erfahren. Über den Sprintbewerb erfuhr ich nicht sehr viel, jedoch konnte ich so die Kollegen der deutschen Nationalmanschaft beim Team Relay anfeuern, welche prompt diesen Wettkampf für sich entscheiden konnten. Anschließend ging ich noch was Speisen und machte mich wieder auf den Weg zu meiner Unterkunft. Puhh...Tag 1 geschafft

 

Da der Start am Freitag für 17:30 Uhr angesetz war, versuchte ich erst mal auszuschlafen, gut zu Frühstücken und anschließend bis mittags zu relaxen.

Nach einem ausgiebigen Mittagessen machte ich wieder auf den Weg um endlich die Strecke des XCE kennen zu lernen. Die Strecke begann direkt im Dorf Lamosana einem kleinem Ortsteil von Chies d´Alpago auf Asphalt und endete auch wieder dort und zwar mit eine relativ langen Zielgeraden. Geschlängelt durch einige enge Gassen, gefolgt von einer provisorischen Überführung, einigen Kurven bergauf in einer Wiese und einem weiteren Anstieg auf anfangs schottrigen und anschließend wieder asphaltierten Untergrund, gespickt mit zwei nur Kurz aufeinader folgenden Baumstämmen. Bevor man wieder in den Kern der malerischen Ortschaft gelangte musste man noch über ein Becken welches mit einigen Steinen befüllt war und von zwei größeren Baumstämmen begrenzt wurde. Danach ging es abwärts in einer engen Gasse scharf links über einen Sprung nach einer rechten Kurve und abschließen mit zwei linken Kurven und einem Anlieger zurück auf die Zielgerade.

Fazit: Eine sehr schnelle Strecke mit keinen überschwierigen technischen Anspruch, jedoch war der Start und Durchhaltevermögen auf der letzten Gerade gefragt.

Um 17 Uhr montierte ich die Startnummern für die Qualifikation und anschließend lockerte ich meine Beine noch ein wenig, ckeckte mein Material noch einmal um eine gute Quali zu fahren.

Knapp eine dreiviertel Stunde später war es dann so weit, nach einem guten Start konnte ich gut Tempo aufnehmen, vermasselte jedoch einige technische Bereich und konnte nicht annähernd an die schnellste Qualizeit herankommen. Jedoch war ich als 21.ter ja noch qualifiziert und dies zählt.

Yihaa...qualifiziert unter den besten 32 Athleten.

Um 20 Uhr starteten dann die ersten Finalläufe, mein Ziel noch einmal weiter zu kommen unter die besten 16 Fahrer. Bei mir im Achtelfinallauf, Daniel Federspiel und Emil Linde, nicht schlecht.

Hier weiter zu kommen, nicht ganz einfach der noch amtierede Europameister und der Schwede sind schon sehr bekannt. Nach einem sehr guten Start hinter Federspiel konnte ich ihm gut folgen und Linde auf Abstand halten. Welcher jedoch noch nicht Aufgab und kurz vor dem höchsten Punkt der Strecke attackierte und auch noch vorbeikam. Jetzt musste ich kontern sonst bin ich raus, so meine Gedanken. Ich musste es im Schlusssprint klar machen, dazu kam es jedoch nicht da Linde, volles Risiko einging und in der Kurve stürzte. Ich war weiter nachdem ich dem Schweden auch noch touchierte, jedoch selbst nicht stürzte.

TOP 16: wirklich Top ;)

Jedoch nicht mehr an diesem Abend, da ein heftiges Unwetter aufzog und der Komisär nach etwa einer Stunde Pause mit nahen Blitzen, sehr starken Regen und orkanartigen Wind entschied die EM im XCE am Folgetag fort zu setzen.

Jetzt schnell nach Hause und noch was Essen und sofort ins Bett so mein Plan.

Tag 2: geschafft

Nachdem ich eigentlich Samstags wieder abreisen wollte hatte ich die Unterkunft natürlich auch nicht länger gebucht. So musste ich diese Verlängern, was glücklicherweise kein Problem darstellte und ich nur mein Zimmer wechseln musste.

Am Tag 3 wieder ein ähnlicher Tagesablauf mit jedoch einer früheren Startzeit.

Im Viertelfinale musste ich mit Daniel Federspiel, Matthias Wengelin aus Schweden und einem Italiener an den Start. Es wurde wie bei allen Läufen nur eine Runde gefahren. Nach einem wiederholt guten Start konnte ich wieder am Hinterrad Federspiels folgen, wir hatten sofort einen kleinen Abstand zu Wengelin heraussprinten. Meiner Meinung nach nahm Federspiel anschließend ein wenig Tempo heraus und so kam Wengelin wieder an mein Hinterrad heran. Nach einer Tempoverschäfung von ihm, verschärfte ich mein Tempo ebenfalls und konnte sehr lange auf gleicher Höhe fahren. Jedoch reichte es nicht komplett für den Schweden und ich versuchte ihm zu folgen was für mich nicht mehr möglich war. Man muss hinzufügen, dass Wengelin in der Quali schneller als Federspiel war.

So kam ich als dritter im Viertelfinale an, anfangs natürlich enttäuscht, jedoch bin ich nun sehr zufrieden und arbeite täglich an meinen Schwächen um bei der DM Ende August topfit zu sein.

 

Dies heisst Platz 12 bei der Europameisterschaft in Italien, mein bestes Ergebnis was ich in meiner nun 10 Jährigen Renngeschichte erreichen konnte und dass bei meiner hoffentlich nicht letzten sondern ersten EM.

 

Bis bald euer Vitus

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